Guten Tag,
ich möchte diese wunderbare gelegenheit nutzen um diesem wunderbaren publikum meine gedanken zu schildern die mich jedes jahr am karfreitag überkommen. Im grunde sind es zwei kurze geschichten mit einer erheiternden aussage.
Teil 1: An Karfreitag muss ich immer wieder an einen alten Religionslehrer von mir denken. Ein waschechter Unterfranke, genauer gesagt ein Schnüdel, von circa 60 lenzen. Er war ein durch und durch feiner und geselliger Geselle, und seine Meinung zu Karfreitag war immer: "Karfräitich? Ich hoff bloss das es reent, es soll schütt, es soll hachel, richtigs sauwetter. Des was ich am meistn ned leid kann wär wenn die sonn schein würd und die leud machn n spaziergang und freun sich. Sowas döff net sei! Es muss blitz und donner!!"
Teil 2: Zur kurzen Hintergrundinformation: Ich bin in einem katholischen Elternhaus aufgewachsen, dass die Sache immer sehr ernst genommen hat. D.h. Tischgebet vor dem Essen (was sich irgendwann erledigt hat als die Grossmutter gestorben ist), Karfreitag bis einschliesslich Karsamstag 12 uhr kein Fleisch oder Süssigkeiten , Sonntags/Samstagsabends in die Kirche etc.
Nun, die interessante Sache daran war, dass meine Eltern über die Jahre immer weniger von der Sache hielten. Sei es weil ihre Massnahmen bei mir keine Früchte trugen, oder weil ihre Eltern jeweils sehr früh gestorben sind und sie deshalb ein wenig sauer auf den Herrn Jesu waren.
Das ging dann soweit, dass ich eines Tages an einem Karfreitag aus Würzburg heimgekommen bin und auf dem Tisch folgenden Zettel vorfand: "Hallo Sohn, die Sonne scheint, wir sind beim wandern, im Kühlschrank steht Geschnetzeltes, Fisch gibts am Sonntag"
In diesem Sinne, Frohe Ostern
Martin
LM: 8,7
Posted by buchhalter at 24.03.05 21:10